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Wolfsburg: Wout Weghorst nicht zu stoppen

Der VfL Wolfsburg ist nach elf Spieltagen neben Bayer Leverkusen das noch einzige ungeschlagene Team der Liga. Großen Anteil daran hat Wout Weghorst, der die Niedersachsen am Wochenende zu einem 2:1-Erfolg über Eintracht Frankfurt führte. Es waren seine Saisontore acht und neun. Weghorst ist auf dem besten Weg, die Wölfe nach Europa, vielleicht sogar in die Champions League zu schießen. Sein großes Ziel bliebt die Teilnahme an der Euro im Sommer 2021 mit den Niederlanden.

Weghorst zu gut für die Eredivisie

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Wout Weghorst den Schritt aus der Eredivisie in eine der Top-Ligen Europas machen würde. Nach Stationen beim FC Emmen, Heracles Almelo und AZ Alkmaar war es dann endlich so weit. Im Sommer 2018 griff der VfL Wolfsburg zu und verpflichtete den Angreifer für 10,5 Millionen Euro. In der heutigen Zeit ein Schnäppchen, das sich für den Bundesligisten voll ausgezahlt hat. Weghorst kommt seit seinem Wechsel auf 49 Tore und 13 Vorlagen. Damit liegt er im Ranking der Rekordtorjäger des Vereins schon auf den achten Platz.

Und da geht noch mehr. Noch nie ist ein VfL-Torjäger besser in eine Saison gestartet als Weghorst in diesem Jahr. Erfolgreicher sind in der Bundesliga derzeit nur Robert Lewandowski (13 Tore) vom FC Bayern sowie Erling Haaland (10) von Borussia Dortmund. Doch auch das Duo könnte Weghorst noch einholen. Bei bet365 werden ihm durchaus Chancen auf die Torjägerkanone der Bundesliga errechnet. Sein Team befindet sich derweil mit Fußball-Quoten von 201,00 von im erweiterten Favoritenkreis (Stand: 16.12.). Unter Trainer Oliver Glasner ist Weghorst gesetzt und unverzichtbar. Da ist es nur logisch, dass sich der 28-Jährige auch Hoffnung auf die Teilnahme an der Euro im Sommer 2021 macht.

Nationalmannschaft noch kein Thema?

Für Oranje stand Weghorst bislang in lediglich vier Pflichtspielen auf dem Feld. Sein Debüt feierte er im März 2018, also kurz vor seinem Wechsel nach Wolfsburg. Seit er das Trikot der Niedersachsen trägt, kam er lediglich einmal zum Einsatz. Das war zum Abschluss der EM-Qualifikation beim 5:0 über Estland. Ein Tor für die Nationalmannschaft konnte Weghorst noch nicht erzielen. Das soll sich bald ändern, wenn ihm denn Bondscoach Frank de Boer eine Chance dazu lässt. Bei der Elftal erhält derzeit meist Luuk de Jong vom FC Sevilla den Vorzug.

Daher will Weghorst noch härter an sich arbeiten, um de Boer keine Wahl zu lassen. Denn „ich möchte unbedingt zur EM“, wie er gegenüber dem „SID“ erklärte. „Ich würde es mit später nie verzeihen, wenn ich dafür ein paar Prozent zu wenig gegeben hätte“. Dafür habe er bereits intensiv an seinem Kopfballspiel gearbeitet. Es hat sich ausgezahlt. Gegen Schalke (2:0), Werder Bremen (5:3) und den 1. FC Köln (2:2) war Weghorst per Kopf zur Stelle.

Erst die Bundesliga, dann die Premier League?

Sollte Weghorst so weitertreffen, darf sich Wolfsburg auf eine ganz erfolgreiche Saison einstellen. Für den Spieler persönlich könnte zudem der Traum von der Europameisterschaft im Sommer 2021 und irgendwann vielleicht auch mal der von der Premier League in Erfüllung gehen. Dass Weghorst gerne mal in England spielen würde, sagte er schon im Oktober im Gespräch mit kicker. Aus Sicht der Wolfsburger bleibt nur zu hoffen, dass das nicht zu bald der Fall sein wird. Weghorsts Vertrag ist noch bis 2023 datiert. Das Interesse aus Tottenham hat er bereits bestätigt. Mit jedem weiteren Treffer wird die Konkurrenz hellhöriger.

Für Wolfsburg eine komfortable und gefährliche Situation. Zum einen stimmt dann eben der sportliche Erfolg, zum anderen wird ein Abgang des Leistungsträgers dadurch nicht unwahrscheinlicher. Ab welcher Summe sich die Niedersachsen gesprächsbereit zeigen, ist unklar. Klar ist hingegen, dass man im Falle eines Verkaufs ordentlich Kasse machen kann. Erst einmal für Europa qualifizieren, dann in die Zukunft blicken. Es könnte dank Weghorst eine Glorreiche sein für den VfL.